Träumen.
Heute habe ich mir all die kleinen Seltsamkeiten, die meine Kindheit so prägten, wieder erlaubt. Es ist so einfach, meine Fantasie zu wecken - und mit ihr die Sehnsucht. Ein Buch, ein Film, ein kleiner verzauberter Moment - und in mir brennt ein Verlangen nach einem - anderen Leben, das es schmerzt.
Im Semester kann ich das nicht zulassen, ich versuche es zu ignorieren, wenn in mir fremde Welten erwachen. Heute - doch, am ersten Ferientag habe ich es mir erlaubt. Habe meine seltsamen, weichen, antiken Kleider angezogen, habe mit Kinderaugen all die erwachsenen Tätigkeiten im Haushalt und Alltag verwandelt. Just a kid in a dress.
Mittelalterliche Stulpenstiefel, das schmale, schlichte schwarze Samtkleid, darüber mein so antik veraltet wirkender Wollmantel mit dem Glockenrock - ich war nur Flaschen wegbringen, im flitternd leichten Schneegestöber, und ein Kristall auf dem schwarzen Stoff rührte mich zu Tränen. Glitzernd im Dunkel, allüberall - auf der Straße, wo ich die Automobile nicht mehr sah, vor mir auf dem Gehweg, der in meinen Augen in einer anderen Zeit lag, im Himmel, im Licht der Straßenlaternen funkelnd, fielen die kleinen Flocken.
Und bei all dem erfüllt mich Glück und Traurigkeit zusammen - vielleicht lebe ich wirklich einfach nicht in der richtigen Zeit...
Samstag, 19. Dezember 2009
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