Wherever we want to go, we go. That's what a ship is, you know. It's not just a keel and a hull and a deck and sails, that's what a ship needs. But what a ship is - what the Black Pearl really is - is freedom.
"Pirates of the Caribbean", Captain Jack Sparrow
Sieben Tage auf See. Wir haben nicht so viele Seemeilen gemacht wie im Mai, die Crew von den Kids war auch nicht so fit wie wir damals. Aber Spaß hat es gemacht, und es war für mich ungeheuer lehrreich. Stammbesatzung, im zweiten Törn überhaupt - was für ein rascher Aufstieg! Und es gab soviel zu lernen für mich.
Mein Lehrmeister und Schiffsvaddern zeigte enorm viel Geduld, erklärte, ließ mich kräftig mit anpacken. Samstag Abend stand ich das erste Mal auf der Brücke und fuhr die Maschine, da noch mit ihm hinter mir. Schon Sonntag stand ich dort allein, Montag warf ich "Gisela", unsere Hauptmaschine, das erste Mal selbst an. Wir reparierten das eine Pumpklosett, bis zu den Ellenbogen verdreckt, führten Öl- und Ölfilterwechsel durch. Die Tagesroutine war binnen kürzester Zeit kein Problem mehr, und gemeinsam lösten wir so manches kleinere und größere Problem. Donnerstag nannte mich mein Vadder zum ersten Mal nicht mehr "Anwärter", sondern seinen "2. Maschinisten"..
Zu Hause ist es so unsagbar still. Der Wind fehlt, die Segel, der weite Blick, aber noch viel mehr die Menschen. Meine "Eltern", die Crew, der Stamm - ein Haufen unterschiedlicher Typen und Charaktere, die zusammen auf engstem Raum leben, arbeiten, Freude haben.
Mein Arbeitstshirt liegt neben mir, und immer wieder nehme ich es in die Hand, schnuppere daran und denke an "meinen" Maschinenraum. Eine weitere wundervolle Woche ist vergangen. Darin fiel mein Burzeltag kaum auf - klar, wir haben gemeinsam 'reingefeiert, ich habe eine Flasche Sherry kreisen lassen, und auch die Kids sind so lange aufgeblieben. Ich habe Geschenke bekommen, eine Kette von der ganzen Crew mit einem Kleeblatt daran, ein Kalender von S., Kuchen von der Kombüse (S. und E.), ein stilechtes Maschinistenhalstuch mit Seemannsknoten von H., eine Flasche "bitterer Ernst" von meinen Eltern und ein wundervolles Büchlein mit zwei Zimmermannsbleistiften von S. Aber an dem Tag war ich mir des Datums noch weniger bewusst als jemals zuvor, und es war gut so.
Yoho, yoho, a pirate's life for me!
Sonntag, 4. Oktober 2009
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