Mein Leben ist wie leise See:
Wohnt in den Uferhäusern das Weh,
wagt sich nicht aus den Höfen.
Nur manchmal zittert ein Nahn und Fliehn:
aufgestörte Wünsche ziehn
darüber wie silberne Möven.
Und dann ist alles wieder still...
Und weißt du was mein Leben will,
hast du es schon verstanden?
Wie eine Welle im Morgenmeer
will es, rauschend und muschelschwer,
an deiner Seele landen.
Rainer Maria Rilke
Windstill ist es, Ruhe vor dem Sturm. Leise treibe ich im Wasser, nur sanft trägt mich die leichte Strömung vorwärts. Manchmal trifft ein Sonnenstrahl mein Gesicht, bevor wieder Wolken den Himmel verdunkeln.
Wohin es geht? Ich weiß es nicht. Ich lasse mich treiben, muss nur manchmal darum kämpfen, über Wasser zu bleiben.
Die schwarzen Tiefen unter mir locken und rufen nach mir.
Manchmal frage ich mich, wer ich eigentlich bin. Ich sammle Identitäten wie andere Menschen Briefmarken - und egal, welche ich annehme, ich sehne mich nach anderen. Keine Maske, keine Wahrheit kann jemals wirklich zeigen, _wer_ ich bin - ach, als wenn ich es wirklich wüsste. Oftmals stehe ich vor mir selbst und - kenne mich nicht.
Wenn ich mir jemals selbst in meine Seele sehen könnte...
Eigentlich wollte ich mich jetzt darüber auslassen, dass sich das alles soziologisch begründen lässt, dass du nicht zwangsläufig Identitäten sammelst, sondern dass du in der heutigen Gesellschaft nun einmal verschiedenen Rollen trägst ...
AntwortenLöschenDann habe ich mich mit mir selbst darauf geeinigt, dass ich einfach ein bisschen unigeschädigt bin und deshalb beschlossen es bei einem kleinen Songschnipsel zu belassen:
Wir können das Meer nicht besiegen,
nicht gegen die Wellen bestehen.
Doch wir können versuchen nicht unterzugehen.
Ob das jetzt besser oder auch nur produktiver ist, sei völlig dahin gestellt, aber bevor du dich wieder über mangelnde Kommentare beschwerst ... ;)